Hust

Ach du meine Güte, ist das staubig hier!

Ich war ja auch lange nicht mehr da. Keine Zeit und so. Neues Leben als Studentin. Muss lernen. Und dann war ich so lange weg, dass ich zwischenzeitlich überlegt habe, ob es sich überhaupt lohnt, das hier wieder aufzuwärmen. Machen wir’s kurz: Es sind Semesterferien und ich habe das erste Mal seit ichweißnichtwann frei und keine konkreten Pläne. Also gar keine. Also fast keine. Gut, Theater steht an (klickt euch mal durch bis zum 2.März). Ja, Spinnerei auch (16.2. vormerken). Aber sonst nichts…

Also: Ich bin jetzt eine von denen. Von den Sozialen. Second-Hand-Klamotten, alternatives Aussehen, Ökos, Genderfestischist*innen, Helfersyndrom, links-linke Aufkleber überall… Oh, ich passe da so gut hin! Und auch wieder nicht. Denn ich bin alt (jahaa 45 ist noch nicht alt-alt, aber im Vergleich zu 20-Jährigen eben doch. Ich bin die Mutti, daran gibt es nichts zu rütteln)

Ich dachte, das macht mir nichts aus. Ich dachte, ich gehe da doch nicht hin, um Freund*innen zu finden. Ich gehe da hin, um was zu lernen, möglichst schnell nen Abschluss zu bekommen und endlich endlich Theater machen zu können. Ha! Das war ja sowas von falsch gedacht.

Nachdem ich die ersten Wochen alleine in den vorderen Reihen saß, alleine Mittagspause machte und Angst hatte, niemand würde mit mir Gruppenarbeit machen wollen (wer hat sich überhaupt dieses dämliche Konzept „Gruppenarbeit“ einfallen lassen? Ernsthaft, was soll das?), hatte ich die Nase voll. Klar, ich war nicht gekommen, um Freund*innen zu finden. Aber so ganz ohne Anschluss – das war hart.

Am Ende des ersten Semesters muss ich aber sagen: Gut, dass ich bei den Sozialen gelandet bin. Die sind halt einfach – sozial. So sehr, dass sie auch so eine doppelt so alte Kommilitonin mit Schreibblock, Füller und Daunenwesterl (diese Hörsäle sind manchmal unterirdisch kalt) problemlos eingemeinden. Wir mussten uns nur erst aneinander gewöhnen. Inziwschen tauschen wir FCKAFD-Aufkleber wie früher Panini-Bildchen. Und ja – ich wurde neulich sogar zu nem Trinkspiel eingeladen (hab abgelehnt – bin zu alt für den Kram). Trotzdem danke, das bedeutet mir viel.

Was soll ich sagen: Ich freue mich aufs nächste Semester.

Und vielleicht berichte ich dann öfter über mein Ü-40-Studentinnenleben. Oder über die Spielleiterinnenausbildung, die ich abgeschlossen habe, Oder übers Theater. Theater geht immer.

Übrigens: Die Töpferei vermisse ich immer noch nicht. Nicht ein bisschen. Krass. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema.

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