„Hört endlich auf, Vasen zu töpfern!“ So oder so ähnlich lautete die Kernsaussage eines Artikels, den ich vor Jahren mal irgendwo gelesen habe (und von dem ich nicht dachte, dass ich ihn mal in meinem Blog zitieren würde – sonst hätte ich mir neben der Aussage auch den Link gemerkt). Der Autor des Artikels beschwerte sich darüber, wie langweilig es doch sei, dass sich Keramikkünstler ständig nur mit der Gestaltung von Gefäßen beschäftigten. Auf Ausstellungen sehe man kaum anderes als Vasen, Schalen und Töpfe. Uninnovativ, lahm, altbacken.
Ja, stimmt schon irgendwie. Als Keramikkünstler kannst du dich entscheiden zwischen Skulptur und Gefäß. Das war’s dann eigentlich schon. Also größtenteils. Und ja, Vasen sind alles andere als neu und niedagewesen. Ganz im Gegenteil. Das Gefäß ist der Ursprung der Keramik. Der Sinn. Die Daseinsberechtigung. Alles begann (schätzungsweise) doch damit, dass die Menschen entdeckten, dass eine bestimmte Erde sich erst formen lässt und dann im Feuer hart und unveräderlich wird. Bis zur Serienproduktion von Gefäßen war’s da dann nicht mehr weit hin. Und wenn man’s genau nimmt, hat sich eigentlich bis heute nicht so viel an der Töpferei verändert.
Ich glaube, das ist der Grund, warum so viele Keramikkünstler um die Vase nicht drumrum kommen. Weil sie etwas Wesentliches ist. Der Kern des Töpferwesens. Das mag nicht sehr innovativ sein. Vielleicht sogar altbacken. Aber es steckt in uns drin. Und von Zeit zu Zeit muss sich jeder Künstler damit auseinandersetzen, was in einem steckt. 
So. ich hoffe, dieser Blogbeitrag taugt als Ausrede dafür, dass es sich bei meinem diesjährigen Beitrag zur Jahresuasstellung der Gruppe Kunst um Vasen handelt. Im Zweifel habe ich eben einfach nur mein innerstes Töpferwesen erforscht. Was ich gefunden habe, könnt ihr demnächt hier lesen – oder euch bei der Ausstellung selber nen Reim drauf machen.