Über die Endzeit.

Ich habe diese Bibelstelle mal an einem ersten Advent oder so gehört – und mir nur die letzte Zeile behalten. Das mit der Wolke war mir zu g’spinnert, ehrlich gesagt.
Sich aufrichten, Haltung annehmen – daran bin ich hängengeblieben. Und es war für mich seitdem immer eine Erinnerung an die Person, die ich sein will. Eine Person mit Haltung. Aufrecht und deutlich. Und ich denke, für meine Verhältnisse bekomme ich das ganz gut hin.
Für meine Verhältnisse: Ein privilegiertes Leben in einem reichen, demokratischen Land. Aber wie aufrecht bin ich noch, wenn die Endzeit wirklich kommt? Kann ich dann noch Haltung haben?
Ich sehe die Bilder und Nachrichten von Menschen im Iran, die Haltung annehmen, sich aufrichten, für sich und andere einstehen – und dafür mit ihrem Leben bezahlen. Da ist so viel Mut, den ich nie hätte.
Ich sehe die Bilder und Nachrichten von Menschen aus der Ukraine, die mit der Waffe in der Hand für ihre Souveränität kämpfen. Nicht, dass ich ein Fan von Waffen oder Kampf bin – aber das kann ich nur fassungslos respektieren.
Für diese Menschen (und so viele andere auf der Welt) hat die Endzeit schon begonnen. Das Meer tobt und donnert bereits. Und sie richten sich auf.
Und da sind dann noch die Unglücklichen, die Traurigen. Die gebückt gehen, weil so viel auf ihren Schultern lastet.
Für mich ist es einfach, mich aufzurichten – ohne das alles. Und dafür bin ich dankbar.
Und jetzt wäre jede Überleitung zu meinem kleinen Adventskalender-Wochenrückblick schief. Aber auch hierfür bin ich dankbar (ja, die Überleitung knirscht – egal.)
12 Ganz weiß und ganz pelzig

13 Erd, schlag aus!

14 aufs glitzerblanke Eis

15 dein Kleid will mich was lehren

16 der Atem raucht

17 da bleibt ein goldener Schein zurück

18 richte dich auf

Friedlichen, guten, aufrechten 4.Advent euch!
Das Aufrichten geht ganz einfach, wenn du musst. Die Fähigkeit dazu hast Du. 😁🙋♀️😘